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Wälzlager – Technisches Großkompendium für Auswahl, Auslegung, Montage & Betrieb

Zielgruppe: Einkäufer, Monteure, Konstrukteure, Instandhalter • Version: 2025-11 • Produktwelten: Wälzlager · Rillenkugellager · Zylinderrollenlager · Kegelrollenlager · Pendelrollenlager · Stehlagereinheiten

Jetzt Wälzlager im TEFA24-Shop entdecken

Inhalt

  1. Einleitung & Nutzen von Wälzlagern
  2. Grundaufbau und Wirkprinzip
  3. Klassifikation & Bauarten
  4. Rillenkugellager (Standard der Industrie)
  5. Schrägkugellager & Vierpunktlager (Axialanteile)
  6. Zylinderrollenlager (radial steif & tragfähig)
  7. Kegelrollenlager (kombinierte Lasten)
  8. Pendelrollenlager (Schiefstellung tolerieren)
  9. Stehlagereinheiten & Spannlager
  10. Dichtungen & Deckscheiben (2RS, 2Z …)
  11. Passungen, Toleranzen & Lagersitze
  12. Schmierung: Fette, Öle, Intervalle
  13. Lebensdauer in Klartext: L10 & L10h
  14. Äquivalente Belastung P (X/Y-Faktoren)
  15. Zuverlässigkeit, Reinheit, Temperatur
  16. Drehzahlgrenzen & Käfige
  17. Spiel, Vorspannung & Setzverhalten
  18. Ausrichtung, Einbaufehler & Prävention
  19. Montageleitfaden (Schritt für Schritt)
  20. Inbetriebnahme & Dokumentation
  21. Condition Monitoring (CM)
  22. Typische Schadensbilder & Ursachen
  23. Werkstoffe, Beschichtungen, Hybridlager
  24. Dichtungskonzepte für Gehäuse
  25. Fest-/Loslager & Gehäusebauformen
  26. Auslegung: Vom Lastfall zum Lagertyp
  27. Praxisbeispiele (durchgerechnet)
  28. Branchenfokus & Anwendungsbeispiele
  29. Beschaffung & Variantenmanagement
  30. Qualität, Normen & Compliance
  31. FAQ – Häufige Fragen
  32. Glossar
  33. Fazit & Kontakt

1. Einleitung & Nutzen von Wälzlagern

Wälzlager ermöglichen die präzise und reibungsarme Führung rotierender Wellen. Durch rollende Kontakte zwischen Innen- und Außenring entstehen geringe Reibmomente, hohe Drehzahlfähigkeit und planbare Lebensdauern. Gegenüber Gleitlagern überzeugen sie mit Standardisierung, einfacher Montage und reproduzierbaren Eigenschaften – Schlüssel für zuverlässige Antriebe, Aggregate und Maschinen.

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2. Grundaufbau und Wirkprinzip

Wesentliche Bauteile sind Innenring, Außenring, Wälzkörper (Kugeln oder Rollen) und der Käfig. Die Schmierung bildet einen tragfähigen Film, minimiert Mischreibung, führt Wärme ab und schützt vor Korrosion. Dichtungen/Deckscheiben halten Fett im Lager und Verunreinigungen fern. Die Wahl dieser Elemente beeinflusst Tragfähigkeit, Reibung, Geräusch und Lebensdauer maßgeblich.

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3. Klassifikation & Bauarten

Kugellager (Rillen-, Schräg-, Vierpunktlager) glänzen bei hohen Drehzahlen und kombinierter Last. Rollenlager (Zylinder-, Kegel-, Pendelrollenlager) bieten erhöhte Tragzahlen und Steifigkeit. Die Wahl erfolgt über Lastkollektiv (Fr/Fa), Drehzahl, Temperatur, Dichtungskonzept und Einbauraum.

→ Zu den Rillenkugellagern

4. Rillenkugellager (Standard der Industrie)

Rillenkugellager sind universell, wirtschaftlich und drehzahlfest. Sie tragen radiale Lasten und moderate Axialanteile in beide Richtungen. Varianten mit Deckscheiben (2Z) oder Dichtungen (2RS) machen sie wartungsarm. Sie sind erste Wahl für Elektromotoren, Ventilatoren, Pumpen, Getriebe und Fördertechnik.

→ Rillenkugellager im Shop · → 2Z (Deckscheiben) ansehen

5. Schrägkugellager & Vierpunktlager (Axialanteile)

Schrägkugellager nehmen hohe axiale Kräfte in einer Richtung auf; als O-/X-Anordnung auch beidseitig. Vierpunktlager tragen Axialkräfte beider Richtungen in einer Baugruppe, ideal bei begrenztem Bauraum. Einsatz in Spindeln, Getrieben, Pumpen mit Axialkomponenten.

→ passende Alternativen im Sortiment

6. Zylinderrollenlager (radial steif & tragfähig)

Zylinderrollenlager erzielen hohe Radialtragzahlen und hohe Steifigkeit. Bauformen (NU, N, NJ, NUP …) bestimmen die axiale Führung. NU/N erlauben Längenausgleich, NJ/NUP führen axial. Sie sind die Lösung für Getriebe, Walzgerüste, Verdichter, große E-Motoren.

→ Zylinderrollenlager bei TEFA24

7. Kegelrollenlager (kombinierte Lasten)

Kegelrollenlager tragen hohe radiale und signifikante axiale Kräfte in eine Richtung. Als O-/X-Paar übernehmen sie beidseitige Axiallasten und erlauben eine definierte Vorspannung. Ideal für Achsen, Getriebe, Werkzeugmaschinen und Automotive.

→ Kegelrollenlager auswählen

8. Pendelrollenlager (Schiefstellung tolerieren)

Pendelrollenlager mit sphärischer Außenringlaufbahn tolerieren Schiefstellungen, tragen hohe radiale Lasten und mäßige Axiallasten. Sie eignen sich für raue Umgebungen mit Schwingungen, Stoßlasten und Montageungenauigkeiten – z. B. in Brechern, Förderern, Papiermaschinen.

→ Pendelrollenlager ansehen

9. Stehlagereinheiten & Spannlager

Stehlagereinheiten kombinieren Lager und Gehäuse zu montagefertigen Einheiten. Vorteile: einfache Befestigung, sphärischer Außenring für Versatz, schnelle Instandsetzung. Spannlager sind mit Exzenterspannring oder Stellschrauben erhältlich.

→ Stehlagereinheiten im Shop

10. Dichtungen & Deckscheiben (2RS, 2Z …)

2Z-Deckscheiben bieten geringen Reibverlust bei sauberer Umgebung; 2RS-Dichtungen schützen besser gegen Spritzwasser/Staub. Die Wahl hängt von Medium, Drehzahl, Temperatur und gewünschtem Wartungsintervall ab. Abgedichtete Lager sind wartungsarm und sauber im Betrieb.

→ 2Z-Bauformen prüfen

11. Passungen, Toleranzen & Lagersitze

Die stärker belastete Laufbahn erhält die feste Passung. Innenring meist fest auf rotierender Welle; Loslager gestattet Längenausgleich. Saubere, maßhaltige Sitze verhindern Kantenpressungen, Schlupf und Erwärmung. Oberflächenqualität und Rundlauf sind kritisch für Lebensdauer und Geräusch.

→ passende Lager & Gehäuse kombinieren

12. Schmierung: Fette, Öle, Intervalle

Die Grundölviskosität richtet sich nach Temperatur und Drehzahlkennzahl, der Verdicker nach Umweltanforderung. Zu viel Fett erhöht Reibleistung und Temperatur; zu wenig reduziert Lebensdauer. Nachschmieren, bevor der Schmierfilm versagt – Intervalle aus Praxiswerten ableiten und überwachen.

→ Wälzlager mit Dichtungen/Deckscheiben wählen

13. Lebensdauer in Klartext: L10 & L10h

Basislebensdauer (klassisch): L10 = (C / P)p · 106 Umdr. mit p = 3 (Kugellager) bzw. p = 10/3 (Rollenlager). Lebensdauer in Stunden: L10h = ( (C / P)p · 106 ) / (60 · n). Symbole: C … dynamische Tragzahl; P … äquivalente Lagerbelastung; n … Drehzahl [min⁻¹].

→ Lager mit passenden Tragzahlen finden

14. Äquivalente Belastung P (X/Y-Faktoren)

Überschlägig: P = X · Fr + Y · Fa. X/Y hängen von Lagerart und Axialanteil ab. Für reine Radiallast oft X ≈ 1, Y ≈ 0. Für kombinierte Lasten die Herstellerdiagramme nutzen, um P realistisch zu bestimmen.

→ Sortiment nach Lagerart filtern

15. Zuverlässigkeit, Reinheit, Temperatur

Reinheit des Schmierstoffs, Dichtwirkung und Temperaturführung sind Lebensdauertreiber. Eine staubige oder feuchte Umgebung reduziert Ceff faktisch. Halten Sie Medien fern, verwenden Sie geeignete Dichtungen und planen Sie Fettpflege.

→ Gehäuselösungen mit guter Dichtung

16. Drehzahlgrenzen & Käfige

Grenzdrehzahlen steigen mit Kugellagern, leichten Käfigen und Deckscheiben; sie sinken bei Kontaktlippen. Käfigmaterial (Stahl, Messing, Polymer) beeinflusst Reibung, Temperatur und Geräuschverhalten.

→ Drehzahlfeste Bauformen prüfen

17. Spiel, Vorspannung & Setzverhalten

Radialspiel (C2, CN, C3 …) und Vorspannung bestimmen Steifigkeit, Laufkultur und Erwärmung. Zu enge Passungen + Temperatur erhöhen die innere Last. Nach Einlauf reduziert Setzen das Spiel – berücksichtigen Sie dies in der Auslegung.

→ Kegelrollenlager für definierte Vorspannung

18. Ausrichtung, Einbaufehler & Prävention

Kantenpressungen und Laufbahnüberlastung resultieren aus Schiefstellung und Gratbildung. Pendelrollenlager tolerieren Schiefstellung, Zylinderrollenlager nicht. Montage nur mit passendem Werkzeug; niemals Kraft über den falschen Ring einleiten.

→ Tolerante Lager für schwierige Aufstellungen

19. Montageleitfaden (Schritt für Schritt)

1) Prüfen, reinigen, entgraten. 2) Innenring temperiert aufschieben (induktiv/Ölbad), keine Flamme. 3) Kraft nur über den Montagering einleiten. 4) Dichtungen schützen. 5) Sicherungen setzen. 6) Probelauf und Geräuschkontrolle.

→ Montagefreundliche Stehlager nutzen

20. Inbetriebnahme & Dokumentation

Temperatur, Geräusch, Stromaufnahme (bei E-Motoren) beobachten. Nach kurzer Laufzeit Befestigungen prüfen. Lagerschild mit Typ, Spielklasse, Dichtung, Fettkennzeichnung und Einbaudatum dokumentieren.

→ Ersatz- und Folgelieferungen planen

21. Condition Monitoring (CM)

Schwingungen (RMS/Peak), Hüllkurve, Temperatur und Fettzustand erlauben eine zustandsorientierte Instandhaltung. Grenzwerte anwendungsspezifisch festlegen, Trends beobachten und Frühwarnschwellen definieren.

→ kompatible Lager für CM-Konzepte

22. Typische Schadensbilder & Ursachen

Pittings/Abplatzungen (Überlast/Reinheit), Graufleckigkeit (Mikroschlupf/Schwingung), Schmierungsversagen (Temperatur/Intervall), Korrosion (Feuchte/Medien), elektrische Erosion (Stromdurchgang). Abhilfe: Dichtung/Fett optimieren, Ausrichtung verbessern, Potentialtrennung bei E-Motoren.

→ passende Dichtungs- und Lageroptionen

23. Werkstoffe, Beschichtungen, Hybridlager

Edelstahl für Hygiene und Medien, Beschichtungen gegen Korrosion/Passungsrost, Hybridlager (Keramikkugeln) für hohe Drehzahlen und elektrische Isolation. Werkstoffwahl immer mit Dichtung und Schmierung abstimmen.

→ passende Serien selektieren

24. Dichtungskonzepte für Gehäuse

Labyrinth-, V-Ring- und Wellendichtring-Kombinationen schützen vor eindringenden Medien. Die Dichtreibung ist stets gegen Energieeffizienz und Temperatur abwägen.

→ Gehäuse mit robusten Dichtungen

25. Fest-/Loslager & Gehäusebauformen

Festlager legt axial fest, Loslager nimmt Längenausdehnungen auf. Gehäusebauformen: UCP-Bocklager, UCFL-Flansch mit 2-Loch, UCFC-Flansch rund. Spannprinzip: Exzenterspannring, Stellschraube, Spannhülse.

→ Stehlager-Bauformen vergleichen

26. Auslegung: Vom Lastfall zum Lagertyp

Schritt 1: Kräfte bestimmen (Fr, Fa). Schritt 2: P = X·Fr + Y·Fa festlegen. Schritt 3: Bauart wählen (Rille/Schräg/Zylinder/Kegel/Pendel). Schritt 4: C so wählen, dass L10/L10h Zielwerte erreicht werden. Schritt 5: Drehzahl, Dichtung, Schmierung, Passungen, Spiel definieren. Schritt 6: Beschaffung & Ersatzteile planen.

→ Jetzt Lager nach C/P/Drehzahl filtern

27. Praxisbeispiele (durchgerechnet)

A) Rillenkugellager, Motorantrieb: n = 2900 min⁻¹, moderate Axiallast. Ziel L10h = 30 000 h. Aus n folgt L10 = 30 000·60·n; daraus C via L10-Formel ableiten. Dichtung 2Z bei sauberer Umgebung, sonst 2RS. Fett gemäß Temperaturfenster.

B) Zylinderrollenlager, Getriebeabtrieb: Hohe Radiallast, Längenausgleich notwendig → Bauform NU/N. Schmieröl empfohlen bei Dauerlast und Temperatur.

C) Stehlager im Förderer: Schmutz/Feuchte → Kontaktlippen, Nachschmierung; Spannlager mit Stellschrauben für schnelle Wartung.

→ Zylinderrollenlager auswählen

28. Branchenfokus & Anwendungsbeispiele

Maschinenbau, Fördertechnik, Energie/Umwelt, Food/Pharma (Edelstahl), Papier & Zellstoff, Chemie, maritime Anwendungen, Antriebs- und Getriebetechnik, HVAC, E-Mobilität (Nebenaggregate).

→ Branchenlösungen sichten

29. Beschaffung & Variantenmanagement

TEFA24 bietet Serienstreuung von Standard bis Spezial: 2Z/2RS, C-Spielklassen, Edelstahl-Optionen, Gehäusevarianten. Nutzen Sie Rahmenverträge, Abruffreigaben und standardisierte Bestelltexte. Für kritische Anlagen Reserve-Lager mitführen.

→ Verfügbarkeit & Alternativen prüfen

30. Qualität, Normen & Compliance

ISO-Reihen, Material-/Härteprüfungen, Schmierstofffreigaben und Rückverfolgbarkeit gewährleisten Qualität und Sicherheit. Für Hygiene, ATEX und besondere Regularien Herstellerunterlagen beachten.

→ Beratung anfragen

31. FAQ – Häufige Fragen

2Z vs. 2RS? 2Z = geringere Reibung, saubere Umgebung. 2RS = besserer Schutz bei Spritzwasser/Staub. Spielklasse? Standard CN; bei Temperatur/Passungen C3. Fest/Los? Immer Längenausgleich vorsehen, um Zwangskräfte zu vermeiden.

→ 2Z-Programm öffnen

32. Glossar

C (dynamische Tragzahl): Kennwert für ermüdungsrelevante Belastung. P (äquivalente Belastung): Vergleichslast aus Radial-/Axialanteilen. L10/L10h: Basislebensdauer mit 90 % Überlebenswahrscheinlichkeit. Grenzdrehzahl: oberes sinnvolles Drehzahlniveau je Bauart/Dichtung.

→ Sortiment durchsuchen

33. Fazit & Kontakt

Die richtige Lagerwahl verbindet Tragfähigkeit, Laufkultur, Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Mit Rillenkugel-, Schrägkugel-, Zylinderrollen-, Kegelrollen-, Pendelrollenlagern sowie Stehlagereinheiten deckt TEFA24 die relevanten Industrieanforderungen ab – von Standard bis anspruchsvoll.

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Hinweis: Technische Angaben ohne Gewähr; maßgeblich sind die Herstellerdatenblätter und TEFA24-Produktseiten.